Brasilien: Erneuerbare Energien – allgemeine Übersicht und Perspektiven

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Mit seiner Klimazonen übergreifenden Ausdehnung und den damit verbunden natürlichen Besonderheiten ist Brasilien ein hydrothermales System und weltweit einzigartig. Diese Gegebenheiten bieten optimale Voraussetzungen für Wasserkraftwerke, aber auch großes Potenzial und geeignete Flächen für verschiedenste Projekte im Bereich der Erneuerbaren Energien.

 

Nach Angaben des Sekretariats für Energieplanung und Entwicklung des Ministeriums für Bergbau und Energie (MME), konnte 2016 der nationale Strombedarf zu ungefähr 80 Prozent durch Erneuerbare Energien gedeckt werden. Der Anteil der Erneuerbaren Energien konnte so im Vergleich zu 2015 fünf Prozent gesteigert werden (2015: 75,5 Prozent). Der Anteil der verschieden Energieträger setzt sich wie folgt zusammen: 65,0 Prozent Wasserkraft; 8,7 Prozent aus Biomasse; 6,5 Prozent aus Windkraft und 0,01 Prozent aus Solarkraft.

 

Im Jahr 2003 wurde mit den brasilianischen Bundesgesetzen 10.847 / 2004 und 10.848 / 2004 ein relativ stabiler Regulierungsrahmen für den Energiesektor konzipiert. Dieser orientiert sich an einer Reihe von Grundprinzipien und beabsichtigt, die staatliche Planung mit marktorientiertem Wettbewerb in Einklang zu bringen und ein freundliches Umfeld für private Kapitalanlagen zu schaffen. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass der Sektor, bis zum Ende des 20. Jahrhunderts völlig vom Staat kontrolliert wurde.

 

Investitionen, sei es bei Ausschreibungen oder durch unabhängige Energieerzeugung, sind für nationale und internationale juristische Personen und Investmentfonds entweder einzeln oder gemeinsam durch Konsortialvereinbarungen offen. Zur Erteilung der  Kraftwerksgenehmigung und zur Durchführung des Stromverkaufsvertrages müssen ausländische Unternehmen (sowie Investment Fonds, falls vergeben) eine Zweckgesellschaft (SPE)gründen.

 

Um in Brasilien Strom erzeugen zu dürfen, müssen bestimmte wirtschaftliche und technische Voraussetzungen erfüllt sein. So müssen Bieter und Unternehmen die Kapazität zur Durchführung des geplanten Projektes nachweisen. Juristische Personen müssen bestimmte Schwellenwerte erfüllen, einschließlich, aber nicht beschränkt auf

 

  • den Liquiditätsgrad und ein Mindestmaß an Netto- Eigenkapitalanforderungen,
  • Bietergarantien, um am Bieterverfahren teilzunehmen,
  • einer Garantie, dass die Verpflichtungen zum Zeitpunkt der Genehmigung erfüllt sind und
  • einer Darstellung aller Hauptmerkmale der Anlage während der Registrierungsphase sowie die Nennung eines professionellen Verantwortlichen, der für die Durchführung des Projektes und die Betriebs- sowie Bauplanung entsprechend der Angebotsanforderung zuständig ist.

 

Nach den Prognosen aus dem Zehn-Jahres-Ausbauplan für 2014 bis 2024, der von der brasilianischen Forschungsagentur für Erneuerbare Energien (EPE) erarbeitet wurde, werden den Energieträgern Wind, Solar, Kleinwasserkraft und Biomasse ein jährliches durchschnittliches Wachstum von 10 Prozent zugesprochen. Dies würde einem Zubau von geschätzt 35 GW zusätzlich zur aktuell installierten Leistung bedeuten.

 

Des Weiteren wird in dem Plan erwartet, dass der prozentuale Anteil von Biomasse, Kleinwasserkraft, Wind und Solar in den Jahren 2018 bis 2024 von rund 20 Prozent auf in Etwa 30 Prozent der Stromerzeugungskapazität im Verbundnetz steigen wird.

 

Neben der Wasserkraft sind Wind und Solar die zwei Hauptquellen für Erneuerbare Energien in Brasilien. Bis zum Jahr 2024 rechnet die brasilianische Regierung mit einer zusätzlich installierten Leistung von bis zu 24 GW an Wind- und 7 GW an Solarkraft.

 

 

 

 

 

 

 

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