Die Landeskartellbehörde für Energie und Wasser Baden-Württemberg hat die Wasserpreisübersicht für 2023 aktualisiert

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​veröffentlicht am 30. Juni 2023

 

Gemäß der Übersicht haben von den 84 privatrechtlichen Wasserversorgern 70 den Wasserpreis gegenüber der letzten Erhebung im März 2021 erhöht, 13 Versorger haben den Preis konstant belassen, ein Versorger hat den Preis leicht gesenkt und ein Versorger wurde erstmals untersucht. Im Ergebnis errechnet die Landeskartellbehörde für die Verbraucher um 8,89 Prozent gestiegene Wasserpreise über zwei Jahre, da die Wasserpreisübersicht im Jahr 2022 nicht veröffentlicht wurde.


Über die Zeitreihe der Wasserpreishistorie zeigt sich, dass auch die Wasserversorger in Baden-Württemberg von allgemeinen Kostensteigerungen betroffen sind und diese an die Kunden weitergeben. Insbesondere in der aktuellen Übersicht sind umfangreiche Preisanpassungen zu verzeichnen. Der höchste Anstieg lag bei 132,54 € (+31 Prozent) für die Jahreskosten eines vier-Personen-Haushalts (bei einem Verbrauch von 150 m³/Jahr). Im Mittel lag der Anstieg bei 37,74 €.

 

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Die durchschnittliche jährliche Steigerung zwischen 2021 und 2023 lässt sich mit rund 4,35 Prozent beziffern und liegt damit deutlich unter der allgemeinen Preisentwicklung. So zeigt ein Blick auf die Preisentwicklungsindizes des Statistischen Bundesamts Steigerungen von plus 32,9 Prozent bei den Erzeugerpreisen gewerblicher Produkte und plus 86,1 Prozent bei der Energie nur für 2022. Hinzu kommen Tariflohnsteigerungen für die Beschäftigten der Wasserversorgung.


Die Energiekartellbehörde zeigt auf, dass es landesweit bei den 84 betrachteten Wasserversorgern eine große Preisspanne gibt. Unerwähnt bleibt allerdings, dass dies unter anderem auf regionale Faktoren (bspw. Topografie, Siedlungsstruktur und Wasserverfügbarkeit) zurückzuführen ist. Eine Darstellung der Wasserpreise nach Region zeigt, dass gewisse Regionen einen höheren Wasserpreis haben. Hier lässt sich zumindest der Zusammenhang zwischen höhere Kosten aufgrund regionaler struktureller Besonderheiten und höheren Preisen vermuten.

 

 

Trotz der langen Historie bleibt die Wasserpreisübersicht als reiner Entgeltvergleich nur eindimensional. Neben den strukturellen Besonderheiten der Versorgungsgebiete bleiben dabei die Leistungsdimensionen Versorgungssicherheit, Versorgungsqualität, Nachhaltigkeit und Kundenservice nicht berücksichtigt.


Kennzahlenvergleiche können dazu beitragen, die Leistung eines Versorgers anhand struktureller Rahmenbedingungen besser einzuschätzen. Sie können zudem zur objektiven Diskussion über Wasserpreise beitragen und Ergebnisse liefern, die die Notwendigkeit einer Preisanpassung erklären können.

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