Grün nach innen und außen – welche Vorteile ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement für Stadtwerke bietet

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​veröffentlicht am 08. November 2022

 

Circa 755 Milliarden Euro wurden im Jahr 2021 weltweit in die Energiewende investiert – dabei zum größten Teil in den Ausbau von erneuerbaren Energien. Betrachtet man die globalen Ausbauziele, insbesondere die der Bundesregierung aus dem EEG 2023, ist eine fortlaufende Steigerung der Investitionen im kommenden Jahrzehnt zu erwarten.

 

Stadtwerke sollen mehr Ökostrom anbieten – diese Anforderungen hört man immer häufiger, sei es von Unternehmen oder privaten Haushalten. Doch nur eine Hand voll Stadt- und Gemeindewerke bieten tatsächlich 100 Prozent Ökostrom an und bringen in diesem Zuge die lokale Energiewende mit ambitionierten Projekten voran. Dabei besitzen gerade Kommunen und Stadtwerke, aufgrund ihrer regionalen Verankerung und Ausrichtung auf das Gemeinwohl, beste Voraussetzungen für einen offensiven Ausbau erneuerbarer Energien vor Ort und haben so die Möglichkeit, die Klimawende aktiv mitzugestalten und für eine soziale, umweltfreundliche Energieversorgung in der Region zu sorgen.

 

Ohne Frage: Die Energiewende ist komplex und stellt Energieversorgungsunternehmen vor zahlreiche Herausforderungen. Es ist jedoch an der Zeit, erneuerbare Energien als Lösung zur Eindämmung des Klimawandels und für mehr Energieunabhängigkeit zu begreifen. Der Druck am Markt nimmt ohnehin zu, sowohl auf Seiten der EU und des Finanzmarkts, als auch auf Ebene der Wertschöpfungskette. Begriffe wie Nachhaltigkeit, CSR (Corporate Social Responsibility) und ESG (Environment, Social, Governance) sind in aller Munde. Sie haben eines gemeinsam: die Konzepte verbinden und berücksichtigen Umwelt-, Sozial- und Wirtschaftsbelange, um einen positiven Beitrag zur wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklung zu leisten.

 

Nicht nur große, kapitalmarktorientierte Unternehmen befassen sich mit der Frage, wie sie mit grüner Energie ihren CO2-Fußabdruck verringern können. In international vernetzten Wertschöpfungsketten geraten auch kleinere und mittlere Unternehmen unter Druck, sich mit Nachhaltigkeitsaspekten auseinanderzusetzen. Wirtschaftsunternehmen erwarten von ihren  Geschäftspartnerinnen und -partnern, dass sie diese bei der Erreichung ihrer eigenen Klima-  und

Nachhaltigkeitsziele erreichen. Insofern wird es auch für kommunale Unternehmen immer

wichtiger, Nachhaltigkeitskonzepte in die Unternehmensstrukturen zu integrieren.

 

Neben der Reduktion von CO2-Emissionen als Beitrag zum Klimaschutz spielen beim Konzept der unternehmerischen Verantwortung auch Ressourceneffizienz, die Einhaltung von Menschenrechten, sowie der Austausch und die Zusammenarbeit mit Stakeholdern eine wichtige Rolle. Aber auch soziales Engagement und die Förderung des gesellschaftlichen Miteinanders gehören dazu. Dadurch können Stadtwerke eines ihrer besten Vertriebsargumente fördern: die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern.

 

Wer sein Geschäftsmodell fit für die Zukunft machen möchte, muss die Auswirkungen des eigenen unternehmerischen Handelns verstehen, messen und transparent machen. Ein strukturierter Managementansatz ist dabei essentiell und bietet zahlreiche Potenziale. Durch den Einsatz für Mensch und Natur wird das eigene Unternehmensimage gestärkt und man wird als attraktiver Arbeitgeber am Markt wahrgenommen. Schließlich wählen immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ihren künftigen Arbeitgeber nach Kriterien der Nachhaltigkeit aus. Durch ein kompetentes Stakeholderengagement werden die Beziehungen zu verschiedenen Anspruchsgruppen (z.B. Geschäftspartnerinnen und -partnern) gestärkt. Setzt man sich intensiv mit dem unternehmensinternen Ressourcen- und Energieverbrauch auseinander, so können Prozesse optimiert und Kosten reduziert werden. Stadt- und Gemeindewerke profitieren auch davon, wenn sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Benefits, wie das Dienstrad-Leasing oder elektrische Firmenwäge, zur Verfügung stellen. Umweltfreundliche Mobilitätsdienstleistungen senken gleichzeitig den unternehmenseigene CO2-Fußabdruck – sprich eine Win-Win Situation. Wer sich für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie das gesellschaftliche Leben vor Ort einsetzt und einen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leistet, bindet nicht nur die eigenen Mitarbeitenden stärker an sich, sondern auch (potenziell neue) Kundinnen und Kunden.

 

Im Wirtschaftskontext nehmen Nachhaltigkeit und Unternehmensverantwortung heutzutage einen großen Stellenwert ein. Das wird auch von der Politik immer stärker forciert. Um nur ein Beispiel zu nennen: Die EU-Kommission kündigte 2021 eine Verschärfung der Nachhaltigkeitsberichterstattung an. Der Entwurf der sogenannten Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) sieht vor, dass zukünftig alle großen Unternehmen transparent über ihre Geschäftstätigkeiten und die damit verbundenen gesellschaftlichen und ökologischen Auswirkungen berichten müssen. Nach § 267 Abs. 3 HGB gelten Unternehmen als groß, wenn sie zwei der drei folgenden Kriterien überschreiten: eine Bilanzsumme von 20 Mio. Euro, Umsatzerlöse von 40 Mio. Euro und/oder mehr als 250 Beschäftigte im Jahresdurchschnitt. Der Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen weitet sich damit in Deutschland von rund 500 auf knapp 15.000 aus. Davon sind auch kommunale Unternehmen nicht ausgenommen.

 

Nach den derzeitigen Plänen der EU  sollen die neuen Regelungen ab 2024 für alle Unternehmen in Kraft treten, die bereits unter der Non-Financial Reporting Directive (NFRD) berichten mussten. Ab 1. Januar 2025 trifft die Berichtspflicht dann alle großen Unternehmen, die erstmalig berichten müssen.

 

Die EU hebt die Nachhaltigkeitsberichterstattung damit auf Augenhöhe der Finanzberichterstattung. Angesichts des straffen Zeitrahmens und der inhaltlichen Anforderungen stellt die bevorstehende CSRD viele Unternehmen vor Herausforderungen. Es ist daher wichtig, sich frühzeitig mit den anstehenden Änderungen auseinanderzusetzen und notwendige Transformationsprozesse auf den Weg zu bringen.

 

Nutzen Sie Ihre Chance! Wir unterstützen Sie auf Ihrem Weg.

 

 

Quelle:

https://assets.bbhub.io/professional/sites/24/Energy-Transition-Investment-Trends-Exec-Summary-2022.pdf

 

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