Was erwartet die Telekommunikationsbranche im neuen Jahr?

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​veröffentlicht am 19. Januar 2022


2022 ist da und wird mit viel Dynamik einige Veränderungen mit sich bringen. Wir wagen einen ersten Ausblick auf das, was uns alle in diesem Jahr beschäftigen dürfte.


Das Wichtigste zuerst: Wir von Rödl & Partner wünschen Ihnen ein frohes neues Jahr und einen guten Start für 2022.

Noch mehr als sonst verspricht das Jahr 2022 spannende und auch einschneidende Entwicklungen, was selbstverständlich auch für den deutschen Telekommunikationsmarkt gilt.

Der neue Koalitionsvertrag beispielsweise zeigt viel Bekanntes (der Wunsch nach flächendeckendem Gigabitausbau ist sicher keine Neuheit) im Detail aber doch Einschneidendes. Die Förderpräferenz für das Betreibermodell beispielsweise lässt, zumindest in einigen Bundesländern, Verwerfungen erwarten. Der Trend zur Kommunalisierung der digitalen Infrastruktur dürfte kaum mehr zu stoppen sein.


Gleichzeitig hat sich im letzten Jahr die Privatwirtschaft völlig neu aufgestellt. Mit der Glasfaser Plus (Telekom und der australische Investor IFM), UGG – Unsere Grüne Glasfaser (Telefonica und Allianz), der Deutschen Glasfaser (EQT und OMERS), Deutsche GigaNetz (InfraRed Capital Partners) oder Liberty Networks Germany (InfraVia Capital Partners und Liberty Global Ventures) drängen Milliarden von ausländischen Investorengeldern in den deutschen Infrastrukturmarkt.


Klar ist dabei: Privates Kapital sucht Rendite, kommunales Engagement gilt der Daseinsvorsorge. Flächendeckung und Nachhaltigkeit werden nur über kommunale Beteiligung zu erreichen sein.
Die Gretchenfrage dürfte lauten, ob eine geografisch Diversifikation (Innenstädte und Randgebiete) kommunaler Netze und damit die Umsetzung wirtschaftlicher Projekte gelingt oder ob den Städten, Gemeinden und Ihren Unternehmen lediglich der teure „Rest” bleibt. Es beginnt nun der Endspurt im Rennen um die Infrastruktur.

Auch das Thema Open Access dürfte sich in 2022 weiter entwickeln. In unterschiedlichsten Konstellationen wurde im vergangenen Jahr über gegenseitige Vorleistungsangebote auf der Glasfaser verhandelt, Schnittstellenprobleme gelöst und Entgelte vereinbart. Auch der Wettbewerb um den Endkunden wird also dieses Jahr wohl zunehmen, was sich auf die Netzauslastung der Glasfaser positiv auswirken dürfte.

Für großen Wirbel sorgte in den letzten Wochen des Jahres 2021 die TKG-Novelle, deren Auswirkungen selbstverständlich bis weit ins neue Jahr zu spüren sein werden.

Nicht zuletzt nimmt die Graue-Flecken-Förderung des Bundes nun erheblich an Fahrt auf. Nachdem nun die grundlegenden Änderungen im Ablauf von Förderprojekten geklärt sind, dürften die ersten Ausschreibungen in 2022 abgeschlossen werden. Auch hierüber dürfte sich für manches Unternehmen die Zukunft entscheiden.

Insgesamt erwarten wir für 2022 eine große Dynamik im gesamten Markt mit neuen Spielern, neuen Spielregeln und offenem Ausgang.


Dabei hoffen wir, dass Sie uns wie bisher auch weiterhin Ihr Vertrauen schenken. Ihre Anliegen und Fragen finden bei uns auch im Jahr 2022 jederzeit ein offenes Ohr.

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Anton Berger

Diplom-Ökonom, Diplom-Betriebswirt (FH)

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