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veröffentlicht am 20. Februar 2019
von Tim Silberberger
Im öffentlichen Personenverkehr schreitet die Digitalisierung des Vertriebs unaufhaltsam voran. So hat die Deutsche Bahn im Jahr 2018 gut 70 Millionen Tickets über die mobile App DB Navigator oder die Website bahn.de verkauft. Mit rund 45 Prozent vereinnahmen die digitalen Vertriebskanäle also inzwischen einen Bärenanteil der Ticketverkäufe bei der Deutschen Bahn auf sich.
Angesichts der Bedeutung, die das Smartphone im Alltag inzwischen einnimmt, vermag es nicht zu überraschen, dass dem Handyticket die Zukunft zu gehören scheint. Nichtsdestotrotz sind die seitens der Deutschen Bahn veröffentlichten Zahlen beeindruckend. So konnte der mobile Verkauf über den DB Navigator im Vorjahresvergleich einen deutlicher Anstieg um rund 75 Prozent verzeichnen. Dabei zeigt sich insbesondere für den innerstädtischen Verkehr mit U-Bahn, Bus und Straßenbahn ein enormer Zuwachs, denn der Verkauf von Verbundtickets über den DB Navigator hat sich nahezu verfünffacht. Der digitale Fahrkartenverkauf stellt dabei nicht nur einen kostengünstigen und nutzerfreundlichen Vertriebskanal dar, sondern befördert zudem den schonenden Ressourceneinsatz. So wurden alleine bei der Deutschen Bahn im Jahr 2018 durch die Nutzung von Handytickets rund 138,5 Tonnen Papier eingespart.
Entscheidend für den Erfolg des digitalen Fahrkartenverkaufs dürfte sein, dass die Mobilitäts-App nicht nur einen Vertriebs-, sondern insbesondere auch einen Informationskanal darstellt. Dies zeigen die rund 2,6 Millionen Reiseauskünfte, die durchschnittlich pro Tag über den DB Navigator eingeholt werden. Gerade an dieser Stelle dürfte für den lokalen ÖPNV großes Potential bestehen, stellen Mobilitäts-Apps doch einen der wesentlichen Faktoren für die Stärkung des multimodalen Verkehrs dar. Gelingt es beispielsweise Taxi-Standorte, Car-Sharing oder Fahrradverleih-Systeme in die Fahrplanauskünfte zu integrieren, kann dies nicht nur den digitalen Ticketverkauf befördern, sondern einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende leisten.
Kompass MobilitätAusgabe 05/2019
Jörg Niemann
Diplom-Jurist
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