Park+Ride statt Parkplatzsuche

veröffentlicht am 23. Januar 2019

​Die Bequemlichkeit des Autofahrens endet meist bei der zeitaufwendigen Parkplatzsuche. Im Durchschnitt verbringen die Deutschen jährlich 41 Stunden damit. Eine weitere Unbequemlichkeit bildet die Parkgebühr. Zwei Streiflichter zeigen, dass es attraktive Alternativen gibt. 

Während andere noch nach einem erschwinglichen Parkplatz in der City suchen, macht Straßburg vor, wie der motorisierte Individualverkehr elegant mit einem effizienten Personennahverkehr verzahnt werden kann. An acht Park+Ride-Anlagen rund um die Stadt gelingt ein einfacher Umstieg vom eigenen Fahrzeug in die Linien des öffentlichen Nahverkehrs. Der Tagespreis liegt beim Großteil der Anlagen bei 4,10 Euro und beinhaltet neben der Parkgebühr auch die Weiterfahrt für alle Mitfahrer (max. sieben Personen) mit Bus und Bahn in die Innenstadt und zurück.

Das Nahverkehrsnetz wurde in den  letzten zwei Jahrzehnten kontinuierlich ausgebaut, seit letztem Jahr verkehrt sogar eine Linie über den Rhein in die deutsche Nachbarstadt Kehl. Der starke Ausbau wurde unter anderem von der lokalen Wirtschaft mitfinanziert. Die Unternehmen tragen mit einer speziellen Verkehrsabgabe, die sich auf circa zwei Prozent der Lohnsumme beläuft, einen Teil der Investitionen und des Unterhalts der öffentlichen Verkehrsmittel. Im Gegenzug profitiert die lokale Wirtschaft von dem gut ausgebauten ÖPNV-Netz, weil dadurch weniger Parkplätze für Beschäftigte und/oder Kunden vorgehalten werden müssen.

 
In Hamburg wird ebenfalls an der Modernisierung von Park+Ride-Anlagen gearbeitet. Die Haltestellen Hagenbeck und Nettelnburg wurden unlängst weiterentwickelt und mittlerweile gibt es dort deutlich mehr Parkplätze und attraktive Preismodelle. Die Kosten belaufen sich auf 2 Euro (Tagesticket), 20 Euro (30-Tages-Ticket) bzw. 100 Euro (Jahresticket). Die Parkscheine sind zudem übertragbar und somit nicht nur für weitere Fahrzeuge, sondern auch für andere Park+Ride-Anlagen gültig.