Die Herde wächst – Verleihung des Transparenten Bullen

von Ludwig Riepl (Finanzen Verlag)

veröffentlicht am 7. Januar 2020

Mittlerweile gibt es 19 Transparente Bullen und vier Ehrenbullen. Mit dieser Trophäe zeichnet der Finanzen Verlag zusammen mit Rödl & Partner Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter aus, die sich durch vorbildhaftes Reporting und Anlegerinformation hervortun.

Ein stilisierter Bulle aus Plexiglas ist dabei, die Fondswelt zu erobern. Er symbolisiert einen aufgeschlossenen Umgang mit dem Innenleben der Produkte. Nicht nur Privatanleger brauchen eine dritte unabhängige Instanz, die die Vorgänge innerhalb ihres Fonds begleitet, dokumentiert und ins Allgemeinverständliche herunterbricht. Für semi-institutionelle Anleger ist sie für die sachgerechte Kontrolle und Überwachung ihrer Geldanlagen mittlerweile unverzichtbar. Der Transparenzbericht von Rödl & Partner leistet dies, der dafür vergebene Transparente Bulle macht die kontrollierte Offenheit sofort nach außen sichtbar.

Mit einem anschaulichen Beispiel machte Dr. Frank-Bernhard Werner klar, warum Transparenz jeden angeht. Die Rabattschlachten am Black Friday sind längst nicht so lukrativ wie viele meinen, lautete das anschauliche Beispiel des Finanzen-Verlag-Geschäftsführers. „Mit einem Transparenzbullen für Anbieter, die wirklich den Nachlass auf die normalen Preise berechnen, wären die Kunden auf der sicheren Seite”, machte er deutlich. „Dann wäre klar, dass keine Phantasiepreise rabattiert wurden, die ohnehin niemand je zahlt.” Zusammen mit Rödl & Partner werde sein Verlag daher in die Offensive gehen und die Transparenz in Finanzanlage-Produkten mit Porträts von Mitgliedern der Transparenz-Community, Fachbeiträgen und Anzeigen nach vorn treiben.

Unterstützung bekommt die Initiative auch vom deutschen Fondsverband BVI. Dessen Hauptgeschäftsführer Thomas Richter erklärte in einer eingespielten Grußbotschaft, warum er seine frühere Zurückhaltung revidiert habe. „Damals waren wir mitten in MiFID II, und die Branche war mehr oder weniger überwältigt von den vielen Transparenzanforderungen, die der Gesetzgeber für uns vorgesehen hatte”, sagte er, nicht ohne sein Bedauern auszudrücken, dass er gern persönlich teilgenommen hätte. „Folglich dachte ich mir: Nicht noch mehr Anforderungen, auch wenn sie auf freiwilliger Basis sind. Heute bin ich überzeugt davon, dass die Transparenz, die durch die Initiative geschaffen wird, und die dafür bereitgestellten Berichte, bei semi-professionellen Anlegern eine informative Lücke schließen und ihnen das Anlegen in Fonds ermöglichen.”

Am 28.11.2019 fand sich im Kranhaus in Köln eine selbstbewusste Gruppe zusammen, um die Preise für anlegergerechte Transparenz- und Informationspolitik entgegenzunehmen. In seinem Einführungsreferat machte Alexander Etterer deutlich, mit welchen Anforderungen sich Kommunen, Stiftungen, Verbände & Co bei der Kapitalanlage auseinandersetzen müssen. Rödl & Partner gab mit seinem Wealth-, Reporting- und Controlling-Team die Initialzündung für mehr Information und Verständnis in der Kapitalanlage. Mit im Boot ist außer den aufgeschlossenen Anbietern der Finanzen Verlag, der bereits seit vielen Jahren herausragende Produkte und Manager mit einem Goldenen Bullen auszeichnet. Aber nicht nur in den Publikationen des Medienpartners, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit findet das Thema „Transparenz in Investmentprodukten” zunehmend Interesse. So informieren die Magazine „Private Wealth” oder „Private Banking” ebenso über das kontinuierlich wachsende Transparenz-Bedürfnis von privaten und institutionellen Anlegern wie Fachpublikationen von „Stiftung & Sponsoring” bis zu „Institutional Money”.

Etterer sieht große Chancen, da es für die Fondsgesellschaften nicht nur um semi-institutionelle Investoren geht. In einem Impulsvortrag machte Dr. Stefan Fritz, Geschäftsführer der Stiftungen der Erzdiözese München-Freising, klar, dass auch nach den bevorstehenden Änderungen in den gesetzlichen Vorgaben eine externe Kontrolle die Arbeit erleichtern wird. Stiftungsvorstände sind nur sehr selten eingehend mit der Kapitalanlage vertraut, lautete sein Fazit. Sie müssen verpflichtend die fehlende Expertise einholen. Vermögenden Privatanlegern geht es nicht anders. Weil immer mehr Banken die Negativ-Zinsen an ihre Kunden weiterreichen, kann die Fondsindustrie auch in dieser Gruppe erst punkten, wenn sie deren Vertrauen gewinnt. Investmentfonds, die sich einen Transparenzbericht „leisten”, ziehen mit Unternehmen gleich, deren Jahresabschlüsse ebenfalls von externen Fachleuten überprüft werden müssen.

Vertrauen ist ein Vorschuss, erläuterte Frank-Bernhard Werner. Liegt die Prüfbarkeit wie der Investmenterfolg in der Zukunft, müsse man den Weg dorthin möglichst vertrauenserweckend gestalten. Das können die Anbieter nicht direkt durch Zuruf oder Werbematerial erreichen. Sie müssen die erwartbare Leistung wie beim Billard über Bande kommunizieren. Es braucht einen unparteiischen Dritten, der Anbieter und Interessenten zusammenbringt und den anfänglichen Leistungswunsch und die bereits erfolgte Leistungserfüllung schwarz auf weiß dokumentiert.