Rödl & Partner veröffentlicht Herbst-Ergebnisse seines Weltmarktführerindex Deutschland

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  • Geschäftsklima bricht massiv ein
  • Ausblick auf internationale Marktchancen verschlechtert sich gravierend 
  • Asien gewinnt an Attraktivität
  • Ein klares „Nein“ zur Vier-Tage-Woche
  • Die Wirtschafts- und Finanzpolitik fällt bei den Weltmarktführern durch 
Nürnberg, 20.11.2023: Laut Herbst-Umfrage 2023 zum Rödl & Partner-Weltmarktführerindex Deutschland hat sich das allgemeine Geschäftsklima in Deutschland im letzten halben Jahr signifikant verschlechtert. Der aktuelle Indexwert – siehe Chart – erreicht 38,6 Punkte auf einer Skala von 0 („schlechter geht es nicht“) bis 100 („besser geht es nicht“). 52,1 Punkte waren es noch im Frühjahr 2023. 

Zusammen mit der Universität St.Gallen befragt Rödl & Partner die deutschen Weltmarktführer seit 2018 halbjährlich zu aktuellen wirtschafts- und finanzpolitischen Themen. Aktueller Umfrageschluss der zwölften Befragung war der 5.11.2023. Nur 22,5 Prozent der Weltmarktführer betrachten die Lage als „akzeptabel“ und besser (Frühjahr 2023: 82,5 Prozent). 77,5 Prozent beurteilen das Geschäftsklima zwischen „schlecht“ und „schlechter geht es nicht“ (Frühjahr 2023: 17,5 Prozent). Laut den Umfrageteilnehmern leidet der Standort Deutschland u.a. an zunehmender Bürokratie, Fachkräftemangel, hohen Energiepreisen und Produktionskosten. „Die allgemeine Verunsicherung führt zu Investitionsverschiebungen.“



Auf die Frage: „Wie beurteilen Sie den Ausblick auf Ihre Geschäftstätigkeit im internationalen Markt?“ antworteten 39,6 Prozent mit „schwach“ bzw. „sehr schwach“ (Frühjahr 2023: 11,1 Prozent). 60,4 Prozent beschreiben die Perspektive mit „stabil“ und besser (Frühjahr 2023: 88,9 Prozent).

Bei der Einschätzung der Attraktivität von Zielregionen bleiben die USA mit 52,1 Prozent weiterhin der wichtigste Markt (Frühjahr 2023: 51,6 Prozent), wobei Asien weiter an Bedeutung gewinnt (Herbst 2023: 39,6 Prozent, Frühjahr 2023: 29,7 Prozent). Europa verliert an Anziehungskraft (Herbst 2023: 4,2 Prozent, Frühjahr 2023: 7,8 Prozent). 

Vier-Tage-Woche: Modell ohne Zukunft

Über die Vier-Tage-Woche als künftiges Arbeitszeitmodell wird aktuell viel diskutiert und es werden vielerorts Pilotprojekte durchgeführt. Können sich die Weltmarktführer eine Vier-Tage-Woche bei gleichem Gehalt in ihrem Unternehmen vorstellen? 94 Prozent beantworteten die Frage mit „Nein“. Die Produktivität sowie Kosten werden aktuell als kaum noch wettbewerbsfähig gegenüber der internationalen Konkurrenz erachtet. Ein Weltmarktführer betont: „Eine Vier-Tage-Woche würde bei uns zur Aufgabe des Standorts Deutschland führen.“


Abschließend baten wir um eine Benotung der Wirtschafts- und Finanzpolitik in Deutschland. „Mangelhaft“ und „ungenügend“ sagten 81,6 Prozent (Frühjahr 2023: 50,8 Prozent). Darunter befanden sich 20,4 Prozent mit der Note 6 (Früjahr 2023: 15,9 Prozent). In Gesamt-Schulnoten ausgedrückt waren es 4,9 (Frühjahr 2023: 4,2). „Alles ist wichtiger als die Wirtschaft, dieser werden alle nur vorstellbaren Hindernisse in den Weg gelegt“. Die Energiepolitik wird als katastrophal bezeichnet und „wichtige Themen wie Bildung, Infrastruktur, Verteidigung und Digitalisierung werden vernachlässigt zugunsten eines aufgeblähten Sozialetats“.


Wahrnehmbare Beunruhigung

„Unsere Herbst-Umfrage zeigt, dass sich die deutschen Weltmarktführer vernachlässigt und nicht verstanden fühlen. Sie spüren momentan heftigen Gegenwind aus vielen Richtungen“, kommentiert Prof. Dr. Christian Rödl, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Rödl & Partner. „Um dem entgegenzusteuern sind Weichenstellungen aus dem politischen Raum dringend notwendig“.

Zum Weltmarktführerindex

Die deutschen Weltmarktführer – ob börsennotiert oder nicht – werden seit Frühjahr 2018 halbjährlich anonym um ihre Einschätzungen zu aktuellen wirtschafts- und finanzpolitischen Themen gebeten.


Als Kriterien gelten: Der Stammsitz muss in Deutschland liegen, die Unternehmen müssen auf mindestens 3 von 6 Kontinenten tätig sein, der Jahresumsatz muss mindestens 50 Millionen Euro betragen, der Export­anteil/Auslandsumsatz muss mindestens 50 Prozent des Umsatzes ausmachen und das Unternehmen muss weltweit die Marktposition (im Umsatz) 1 oder 2 im relevanten Marktsegment innehaben. Die ermittelten Weltmarktführer müssen zudem objektiv und transparent überprüfbare Kriterien erfüllen. Rödl & Partner und die Universität St.Gallen fühlen sich diesen strengen Maßstäben verpflichtet.

Ziel des Rödl & Partner-Weltmarktführerindex Deutschland ist es, den Puls der Weltmarktführer zu messen und dadurch frühzeitig auftretende Chancen und Gefahren für den „Motor der deutschen Wirtschaft“ zu erkennen.

Der Rödl & Partner-Weltmarktführerindex basiert auf dem Weltmarktführerindex für den DACH-Raum der Universität St.Gallen. Hauptinitiator dieses Indexes war die Würth Group.

Die wissenschaftliche Leitung des Projektes liegt bei Prof. Dr. Christoph Müller vonder HBM Unternehmerschule, die Teil der Executive School of Management, Technology & Law der Universität St.Gallen ist.


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Petar Grujicic-Hauck

Stellv. Leiter Marketing, Kommunikation und Business Development

+49 911 9193 2852

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