Kommunale Wärmeplanung – neue Schlüsselstrategie zur erfolgreichen Umsetzung der Wärmewende?

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DIE ONLINE-VERANSTALTUNG

Am 30. Mai 2022 fand sich das Netzwerk Wärmewende zum zweiten Mal im Jahr 2022 zusammen. Gemeinsam mit Gastsprecher Herrn Dr. Max Peters, Leiter des Kompetenzzentrums Wärmewende der Landesenergieagentur Baden-Württemberg wurden das hochaktuelle Thema „Kommunale Wärmeplanung – neue Schlüsselstrategie zur erfolgreichen Umsetzung der Wärmewende“ lebendig behandelt.

 

BADEN-WÜRTTEMBERG ALS VORREITER

Bereits im Sommerpaket kann die Einführung einer verpflichtenden Wärmeplanung auf Bundesebene Berücksichtigung finden. Das Land Baden-Württemberg ist diesen Weg bereits gegangen und hat seit 2020 alle großen Kreisstädte und Stadtkreise in die Pflicht genommen, bis Ende 2023 einen kommunalen Wärmeplan zu erstellen. In seinem Vortrag berichtet Herr Dr. Peters u.a. von ersten kommunalen Wärmeplänen und den Nutzen einer einheitlichen Planungsgrundlage.

 

DIE ANFORDERUNGEN EINES WÄRMEPLANS

Herr Dr. Peters stellt dabei zunächst die Anforderungen eines Wärmeplans dar und verdeutlicht, dass weder Vorgaben zur Technologie noch Zwischenziele neben dem Hauptziel der CO₂-freien Wärme im Jahr 2040 festlegen werden. Vielmehr sei es Aufgabe des Wärmeplans, die lokalen Potenziale und Herausforderungen zu untersuchen und herauszustellen. Im ersten Anlauf muss die ausgearbeitete Wärmeplanung noch nicht allumfassend sein, da eine in Zukunft (spätestens alle 7 Jahre) Fortschreibung vorgesehen ist.

 

HANDLUNGSLEITFADEN UND RAHMENBEDINGUNGEN

Anschließend geht Herr Dr. Peters auf den entwickelten Handlungsleitfaden ein, welcher z.B. Anleitungen zur Berechnung der CO₂-Emissionen, ein exemplarisches Vorgehen enthalte, aber auch auf die unterschiedlichen Technologien eingehe und damit die Lücke zum Wärmeplan schließen würde.

Aus den gewonnenen Erfahrungen nach einem Jahr kommunaler Wärmeplanung teilt Herr Dr. Peters mit, dass insbesondere die Rahmenbedingungen wichtig sind: Neben klar definiertem Umfang und Inhalt des Wärmeplans sei es wichtig, zentrale Beratungsstellen und eine Planungsgrundlage für die Kommunen zu schaffen. Weiterhin sei hervorzuheben, dass bei dem Umgang mit den gebäudescharfen Daten, Regeln befolgt und, als Vorbereitung auf die neue Daueraufgabe in der Stadtentwicklung, entsprechende Kapazitäten aufgebaut werden müssen. Zuletzt verdeutlicht Herr Dr. Peters die Bedeutung der Akteursbeteiligung. Es sei wichtig, von Anfang an die Planungsbetroffene an einen Tisch zu bringen und gemeinsam die Maßnahmenpriorisierung zu erarbeiten.

 

DIE PLANUNGSGRUNDLAGE

Außerdem stellt Herr Dr. Peters den immensen Nutzen einer gemeinsamen Planungsgrundlage dar, welche die Qualität einzelner Wärmepläne und deren Weiterschreibung positiv beeinflussen soll. Diese wird laut Peters durch einen veröffentlichten Technikkatalog geschaffen. Der Technikkatalog beinhalte bspw. Maßnahmenbeschreibungen mit Investitionshöhen, CO₂-Emissionsfaktoren und Preisentwicklungen verschiedener Energieträger. Dadurch werde eine Basis geschaffen, auf die alle Kommunen zugreifen können, wodurch die Vergleichbarkeit der Wärmepläne erhöht werde.

 

DER APPELL

Abschließend appelliert Herr Dr. Peters auch in Bundesländern, in denen noch keine Pflicht zur kommunalen Wärmeplanung besteht, bereits aktiv zu werden. So könne die Kommune bereits mit der Datenaufbereitung beginnen, im Rahmen der Prozessorganisation die Zuständigkeiten verteilen und durch ausgiebige Informationsprozesse das „Commitment“ des Gemeinderats und Bürgermeisters einholen.

 

NÄCHSTE VERANSTALTUNG

Wir bedanken uns bei Herrn Dr. Peters für seine interessanten Darstellungen und den spannenden Vortrag.

Die nächste Veranstaltung im Netzwerk Wärmewende findet am 05 Juli 2022 von 15 bis 16 Uhr zum Thema „Wärmewende und Tiefengeothermie – Chancen & Herausforderungen für Kommunen“ statt.

 

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Katja Rösch

M.Sc. Management and Technology

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